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Die Action Directe (dt. Direkte Aktion) war eine 1979 gegründete französische sozialistische Terrororganisation, die unter anderem für die Ermordung des französischen Generals René Audran und des Renault-Chefs Georges Besse verantwortlich war.

Überblick[]

Action Directe entstand in den späten 1970er Jahren als eine antikapitalistische Gruppierung. Es wird angenommen, dass es Verbindungen zur im gleichen Zeitraum aktiven Rote Armee Fraktion in Deutschland und den Brigate Rosse in Italien gab.

.Die Zahl der Aktionen der Action Directe war geringer als die der RAF und der Brigate Rosse.

Als die Action Directe Anfang der 80er Jahre erstmals öffentlich in Aktion trat, reagierten die sozialistische Regierung sowie Präsident François Mitterrand zunächst relativ zurückhaltend: Anders als in der Bundesrepublik sahen weder die politischen Eliten noch die Öffentlichkeit die staatliche Ordnung durch die terroristischen Gruppierungen unmittelbar gefährdet; schließlich waren die französischen Kommunisten zu dieser Zeit der Regierung beteiligt. Außerdem nahm Frankreich damals in Italien verfolgte Linke auf, um sie vor staatlicher Verfolgung zu schützen. All dies führte dazu, dass anarchistische und andere linksgerichtete Häftlinge im Herbst 1981 von einer Amnestie profitierten und frei kamen, darunter Jean-Marc Rouillan, einer der Anführer von Action Directe.

Als jedoch ab den Jahren 1983/84 Action-Directe-Kommandos für erste Todesopfer verantwortlich waren, ging vor allem die Öffentlichkeit auf Distanz: Die großen linksliberalen Tageszeitungen wie Le Monde und Libération verurteilten die Action Directe und kritisierten den fehlenden Bezug zur Arbeiterklasse, in deren Namen die Gruppe angeblich agierte. Nach den Morden an René Audran im Januar 1985 und Renaultchef Georges Besse im November 1986 gab auch der Staat seine laxe Haltung gegenüber der Action Directe auf: Die Polizei schrieb die Führungsgruppe um Jean-Marc Rouillan und Nathalie Ménigon zur Fahndung aus. Wenige Monate später gelang die "Enthauptung" der Action Directe: Am 21. Februar 1987 wurden die "Gründungsväter" der Gruppe, neben Rouillan und Ménigon auch Régis Schleicher, Joëlle Aubron und Georges Cipriani auf einem Bauernhof nahe Orléans festgenommen und die Action Directe zerfiel.

Am 27. November 1987 wurde Max Frérot in Lyon verhaftet. Er wurde später wegen diverser terroristischer Straftaten zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 12. Juni 2007 erhielt Frérot nach einem jahrelangem Prozess 12.000 € Entschädigung zugesprochen, weil er in der Haft mehrfach ohne Notwendigkeit erniedrigend behandelt wurde. (Gerichtsurteil vom 12.06.2007)

Ein Hungerstreik der Gefangenen wurde Ende Januar 2001 abgebrochen. Rouillan wurde in ein Gefängnis in der Nähe seiner Angehörigen verlegt, Menigion und Cipriniani erhielten medizinische Hilfe für die Folgen der Langzeitisolation. Von Seiten der Unterstützer und Gefangenen wurde dieser Hungerstreik als Teilerfolg bewertet. (Angehörigen Info Nr. 242 vom 16.02.2001, S. 12) 2006 baten die drei Häftlinge nach Verbüßung einer Mindeststrafe von 18 Jahren um Freilassung auf Bewährung . Sie wurde ihnen jedoch wegen fehlender Reue verweigert.(http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2345837,00.html)

Literatur[]

  • Michael Y. Dartnell: "Action Directe: Ultra Left Terrorism in France 1979-1987", Frank Cass Publishers 1995, ISBN 0714642126

Weblinks[]

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