Verschwörungstheorien Wiki
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Der Bombenanschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City am 19. April 1995 (engl.: Oklahoma City Bombing) war bis zu dieser Zeit einer der schwersten Terroranschläge in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Lastwagens kamen 168 Menschen ums Leben, und das Alfred P. Murrah Federal Building, der Sitz einer Regierungsbehörde, wurde nahezu vollständig zerstört.

Die Bombe, ein mit 2,4 Tonnen eines aus Ammoniumnitrat (Kunstdünger) und mehreren hundert Litern Nitromethan (Dragster-Kraftstoff) selbst hergestellten Sprengsatzes beladener, abgemieteter Van, explodierte um 9:02 Uhr Ortszeit vor dem Gebäude (Es handelte sich also nicht wie oft fälschlich angenommen um ein ANFO-Gemisch, sondern um das brisantere ANNM). Die Kraft der Explosion beschädigte insgesamt 300 Gebäude in der Innenstadt Oklahomas und verletzte über 800 Personen. Bereits eine Stunde nach dem Anschlag wurde der später als Haupttäter verurteilte Timothy McVeigh, ein damals 27-jähriger Golfkriegsveteran, bei einer Verkehrskontrolle festgenommen. Er war gemeinsam mit zwei weiteren Mittätern, Terry Nichols und Michael Fortier, Mitglied der sogenannten "Michigan-Miliz", einer regierungsfeindlichen bewaffneten Vereinigung, die mit der Christian Identity in Verbindung gebracht wird.

Über die Motivation des Anschlags bestehen weiterhin Spekulationen. Die Wahl eines Regierungsgebäudes als Ziel und das Umfeld der Attentäter lassen auf einen regierungsfeindlichen Hintergrund schließen. Offenbar wurde auch das Datum gezielt als zweiter Jahrestag der Räumung des Besitzes der Davidianer-Sekte im texanischen Waco ausgewählt. Außerdem geht man von einer Nachahmung eines in den Turner Diaries, einer rechtsradikalen rassistischen Hetzschrift, beschriebenen Anschlags gegen den amerikanischen Staat aus.

Datei:OkcW.jpg

Aufnahme des Ryder-Van kurz vor dem Anschlag

Nichols erhielt eine lebenslange Haftstrafe, und Fortier, der als Zeuge ausgesagt hatte, wurde zu zwölf Jahren verurteilt.

Timothy McVeigh wurde zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 11. Juni 2001 durch eine Giftspritze vollstreckt. Er hinterließ einen handschriftlichen Brief, in dem er das Gedicht Invictus des englischen Dichters William Ernest Henley zitiert. Er fühlte sich unbesiegt (Invictus) und hatte in diesem Zusammenhang geäußert, es stünde 168 zu 1 für ihn.

Verschwörungstheorien[]

Durch den Schock des Anschlags waren verschwörungstheoretische Erklärungsmuster vorherbestimmt (vgl. 11. September).

Auch war das Umfeld aus Milizen, Waffenshows, Rechtsradikalen und fundamentalen Christen, in dem sich McVeigh vor dem Anschlag bewegte, von verschwörungstheoretischem Denken, wie etwa den Glauben an die NWO, durchsetzt und durch Ereignisse wie Ruby Ridge und Waco in diesem bestärkt. Für viele aus diesem Umfeld lag der Schluss nahe, dass der Anschlag nur ein Vorgehen der Regierung gegen Feinde der NWO legitimieren sollte. Für Kritiker dieser Gruppen wiederum war der Anschlag ein Beweis für die gefährliche Militanz, die verschwörungstheoretischem Denken innewohnt.

Zu diesem enormen Spannungsfeld gesellten sich auch Ungereimtheiten in der Ermittlung, insbesondere die Frage um die Identität eines "John Doe 2" der mehrmals am Tag des Anschlages mit McVeigh gesehen wurde.

Bomben im Gebäude[]

Laut Medienberichten vom Tag des Anschlags explodierte eine Bombe im(!) Gebäude. Desweiteren wurde berichtet, dass noch weitere zwei Sprengsätze im Gebäude gefunden worden sind und entschärft würden (was die Rettungsarbeiten massiv behinderte). Nach offizieller Darstellung aber handelte es sich um eine Bombe, die vor dem Gebäude explodierte und die Funde von weiteren Sprengsätzen seien Fehlinterpretationen der Rettungskräfte gewesen.

Verteilung der Trümmer[]

Als weiteres Argument dafür, dass die Bombe im Gebäude war, wird angeführt, dass die Trümmer des Gebäudes sich vor diesem verteilten, d.h. entgegengesetzt der Druckwelle, die eine Explosion vor dem Gebäude verursacht hätte. Von Kritikern dieses Arguments wird angeführt, dass der größte Schaden durch den sogenannten regressiven Kollaps entstanden ist, d.h. das Gebäude nicht einfach explodierte, sondern durch den von der Explosion verursachten Schaden einstürzte.

Fehlender Bombenkrater[]

Datei:Krater OCB.PNG

Krater

Nach einigen Theoretikern soll es auch keinen Bombenkrater vor dem Gebäude geben; nach der offiziellen Darstellung hingegen gab es einen Krater von 9 m Durchmesser und 2,5 m Tiefe.

Die Bombe war zu schwach[]

Von einigen Kritikern der offiziellen Version wird angeführt, dass eine einfache Bombe aus Ammoniumnitrat und Heizöl (ANFO) nicht die Stärke gehabt hätte, die Zerstörungen anzurichten.

Diese Kritik wird von Einigen insofern zurückgewiesen, als es sich bei der Bombe nicht um ANFO sondern um ANNM (Ammoniumnitrat und Nitromethan) handelte, welches eine höhere Explosionsgeschwindigkeit aufweist. Auch sei der Großteil des Schadens darauf zurückzuführen, dass tragende Elemente des Gebäudes zerstört wurden, wodurch es teilweise einstürzte.

Achse des Van[]

Eine Stunde nach der Explosion fand man ca. 100 m von deren Zentrum entfernt die Achse eines Fahrzeuges, welche keinem der beschädigten Fahrzeuge zuzuordnen war. Auf der Achse war eine Nummer aufgeprägt, über die sich der Fahrzeugvermieter ermitteln ließ und die letztendlich zu Timothy McVeigh führte.

Einige Verschwörungstheoretiker ziehen dies in Zweifel.

Die Achse hätte, da sie sich unter dem Explosionszentrum befand, in den Boden gedrückt werden müssen und nicht 4 Häuserblocks entfernt auf dem Asphalt landen können.

Datei:Achse OCB.PNG

Achse des Van

Auch sei es unrealistisch, dass eine spezielle Codierung oder Registriernummer an der Hinterachse eines Fahrzeugs angebracht sei, da man sie dort nur sehr schwer einsehen könnte; und die Fahrzeugvermietung hat angegeben, keine speziellen Kodierungen angebracht zu haben.

Kritiker dieser Zweifel wiederum argumentieren, dass es sich bei der Nummer um die Fahrgestellnummer handelte die an jedem Fahrzeug an mehreren Stellen angebracht wird. Die Nummer, wie sie auf Bildern der Achse zu sehen ist, war:

     3A04 
 EOHT-5993-AB

Darunter das Ford Emblem.

"John Doe 2"[]

Datei:Phantombilder OCB.PNG

links: Tim McVeigh, rechts: John Doe 2

Über die Fahrgestellnummer der Achse fand man die Autovermietung Ryder in Junction City, Kansas, bei der der Van an eine Person, die sich als Robert D. Kling ausgab, vermietet wurde. Die Mitarbeiter sagten aus, dass zwei Personen im Laden waren, Robert D. Kling konnte als Tim McVeigh identifiziert werden, aber über die Identität des zweiten Mannes herrscht bis heute Unklarheit. Das FBI hat die Ermittlungen nach ihm aufgegeben und vermutet, dass die Mitarbeiter der Ryder-Filiale ihn mit einem Kunden vom Vortag durcheinanderbrachten.

Dennoch soll es über 20 Zeugen geben die Tim McVeigh in dem gelben Van von Ryder mit einer weiteren Person gesehen haben sollen.

Kenneth Trentadue[]

Kenneth Trentadue wurde am 21. August 1995 erhängt in seiner Gefängniszelle gefunden. Die offizielle Darstellung zu seinem Tod ist Selbstmord, allerdings wies die Leiche zahlreiche blaue Flecken auf, weshalb Kritiker von einer Ermordung von Trentadue ausgehen.

Trentadue passt sehr gut auf die Beschreibung von "John Doe 2", auch wenn er sonst keine Verbindung zum Anschlag zu haben scheint. Es wird spekuliert, ob vielleicht diese Ähnlichkeit ihm zum Verhängnis wurde.

Todestag von Richard Wayne Snell[]

Am 19. April 1995 wurde Richard Wayne Snell hingerichtet. Snell war Mitglied der "The Covenant, The Sword, and the Arm of the Lord", kurz CSA, einer militanten und rechtsradikalen Organisation. Snell hatte mit der CSA bereits 1983 einen paramilitärischen Angriff gegen das Murrah Federal Building geplant, als er Probleme mit dem Finanzamt(IRS) hatte. Zu Zellengenossen soll Snell gesagt haben, dass am Tag seiner Hinrichtung etwas Drastisches passieren wird. Er konnte noch vor seiner Hinrichtung Berichte vom Anschlag im Fernsehen hören.

Eine direkte Verbindung zwischen der CSA und McVeigh konnte allerdings nicht hergestellt werden. McVeigh und Snell bewegten sich aber in denselben rechtsradikalen Kreisen, weshalb eine Bekanntschaft, z.B. durch ein zufälliges Treffen auf Waffenshows, die Snell besuchte, nicht ausgeschlossen werden kann.

War McVeigh Anhänger einer Verschwörungstheorie?[]

McVeigh war zeitweise Bodyguard für den Verschwörungstheoretiker Mark Koernke. Letzter wiederum glaubt an eine Verschwörung der UNO mit dem Ziel einer Invasion der USA. Nach dieser Invasion durch geheime Paramilitärische Gruppen, sowie durch Straßengangs, soll die USA in 10 Regionen aufgeteilt werden mit 43 regionalen "Gefangnis Camps" für die Widersacher dieses Planes.

Das Hauptquartier und Prozessort gegen die Widersacher dieser Verschwörung ist laut Koernke's Video "America in Peril" Oklahoma City!

Al-Quaida Verbindung[]

Der Bombenanschlag von Oklahoma City fand 2 Jahre nach dem Bombenanschlag auf das World Trade Center statt, für den Al-Qaida verantwortlich gemacht wurde. Unter anderem diese zeitliche Nähe dürfte dazu geführt haben, dass Vermutungen aufkeimten, dass hinter dem Anschlag eben jene steckte bzw. dass es Verbindungen zwischen Al-Qaida und dem US-amerikanischen Rechtsextremismus gäbe.

Argumente für die Theorie sind folgende:

  • Terry Nichols, welcher McVeighs rechte Hand gewesen sein soll, hatte für die letzte Novemberwoche 1994 einen Flug von der philippinischen Insel Cebu nach Los Angeles gebucht, ebenso wie Ramsi Jussuf, der Hauptdrahtzieher des Anschlags von 1993. Beide hatten in derselben Woche ein Visum für die Philippinen beantragt, und beide wohnten in Hotels in der Nähe der Universität der Insel. (Dass sie sich trafen, konnte aber nicht nachgewiesen werden.)
  • Das FBI suchte nach einem Mann, den man als "John Doe 2" bezeichnete; dieser Mann soll nahöstliche Gesichtszüge gehabt haben. Er wurde nie gefasst.

siehe auch[]

  • Eric Rudolph (Bombenanschlag auf die Olympischen Spiele in Atlanta 1996, sowie Bombenanschläge auf Abtreibungskliniken)
  • UNA-Bomber
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