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Pjotr Arkadjewitsch Stolypin (Пётр Арка́дьевич Столы́пин, 14. April 1862, ? 18. September 1911 (gregorianischer Kalender)) war von 1906 bis 1911 russischer Premierminster.

Lebenslauf[]

Aufstieg und Revolution[]

Stolpyn stammte aus einer großbürgerlichen russischen Familie, welche durch großen Landbesitz finanziell unabhängig war. Durch Familiäre Kontakte stieg er schnell in der Politik auf und wurde Gouverneur in Saratow, wo er durch seine erfolgreiche Unterdrückung der Revolutionäre von 1905 von sich reden machte. Der Zar Nikolaus II. ernannte ihn deswegen 1906 zum Premierminister. Als erste Amtshandlung ließ er die Duma auflösen um diejenigen die weiter auf einen Umsturz drängten zu schwächen. Infolgedessen kam es zu einer Welle von Aufruhr und politischen Morden an Beamten und Vertretern der Staatsmacht. Stolypin verhängte das Kriegsrecht und richtete ein System von Standgerichten ein, die während seiner Amtszeit ca. 5500 Todesurteile verhängten.

Reformen[]

Ähnlich wie Bismarck in Deutschland (Sozialistengesetze und Sozialgesetzgebung) erkannte auch Stolypin, dass nur eine soziale Reform den Fortbestand der Monarchie sichern konnte.

Stolypin setzte für die Kleinbauern ein Recht auf Privateigentum durch, veranlasste für sie Ausbildungsprogramme und geringverzinste Kredite. Kooperativen wurden geschaffen in denen gemeinsam Maschinen erworben und genutzt werden konnten.

Ziel war es einen bäuerlichen Mittelstand zu schaffen, sowie eine Agrarierpartei die die Interessenvertretung des dritten und größten Standes wahrnahm.

Mit der Stärkung der Bauern ging ein Neulandgewinn in Sibierien einher.

Auch das Staatsystem im Gesammten wollte er effizienter Gestalten. Er plante ein Ministerien für Gesundheit und ethnische Angelegenheiten.

Am Ende seiner politischen Karriere hatte er Gesetz zur Emanzipation der Juden im Zarenreich vorbereitet. Er strebte auch trotz seiner nationalistischen Überzeugungen einen von Russland unabhängigen polnischen Staat an.

Rücktritt[]

Stolypins Politik hatte viele Feinde, einerseits sahen ihn die Linken und die liberalen Konstitutionellen Demokraten als Unterdrücker der Revolution und andererseits gingen die modernisierenden Reformen den Rechten zu weit. Die linke Opposition gipfelte schon kurz nach der Revolution in offener Gewalt, die auch von manchen Duma-Abgeordneten gutgeheißen wurde. Führendes Element war hierbei die Partei der Sozialrevolutionäre, die Mord als politisch legitimes Mittel ansah. Bereits am 12. August 1906 wurde ein Bombenattentat auf ihn verübt. Der Anschlag forderte 27 Tote, verletzte ihn leicht und seine Tochter Natalja schwer. Stolypin verlor im Laufe seiner Amtszeit mehr und mehr an Durchsetzungskraft. Als 1911 ein Gesetzesvorschlag über eine Ausweitung der Rechte der bäuerlichen Selbsthilfeorganisation Semstwo von der Duma abgelehnt wurde, reichte der Ministerpräsident resigniert seinen Rücktritt ein. Kurz darauf wurde er ermordet

Ermordung[]

Stolypin wurde am 14. September 1911 bei einem Opernbesuch in Kiew von einem Sozialrevolutionär namens Dimitri Bogrow (1887-1911) schwer durch Pistolenschüsse verwundet. Die Kugel aus einem Browning drang in die Brust, verletzte die Leber und verursachte am Rückgrat eine schwere Wunde. Stolypin erlag seinen schweren Verletzungen vier Tage später und starb an einer allgemeinen Sepsis.

Borow wurde trotz der Einwände der Witwe von Stolypins zur Schonung des jungen Mannes am 22. September zum Tode durch den Strang verurteilt und am 24. September hingerichtet. Die Nachforschungen der Hintergründe des Attentats erstreckte sich über ein Jahr lang. Durch Intervention des Zaren wurden weitere Untersuchungen untersagt.

Spekulationen[]

Um die Umstände des Attentats ranken sich viele Spekulationen.

Ochrana im Hintergrund[]

So unterhielt zwar der jüdischstämmige Student der Rechte, Bogrow, ab 1906 Verbindungen zu anarchistischen Gruppen, arbeitete aber gleichzeitig ab 1907 als Informant der Ochrana, über die er das Vertrauen von Oberstleuntnant N.N. Kuliabko, Chefs der Kiewer Geheimpolizei, erwarb. Von ihm erhielt er die Eintrittskarte zur Jubiläumsfeier der Oper von Kiew und konnte so Problemlos an den Wachen vorbeikommen.

Warum grade Stolypin?[]

In der Oper war neben Stolypin auch auch der Zar Nikolaus II. anwesend.

So wird auch von einigen Kritikern der historischen Darstellung die Frage aufgeworfen, warum ein Revolutionär nicht gleich auf den verhassten Zaren Nikolaus II. geschossen hätte, der ein sicher lohnenderes Opfer gewesen wäre als ein grade zurückgetretener Premierminister, der ja sogar soziale Reformen veranlasst hatte.

Rasputin als Mitwisser[]

Der Wanderprediger Grigori Jefimowitsch Rasputin war eine der mysteriösten Gestalten am Ende des Zarenreichs. Vielen Adligen war er verhasst, da man sich nicht erklären konnte welches Interesse Zar Nikolaus II. an diesem Mann haben könnte. Stolypin hatte eine Untersuchung zu Rasputin geleitet, die die sexuellen Ausschweifungen des Mannes aufdeckte, doch der Zar weigerte sich daraus Konsequenzen zu ziehen, da er im Geheimen glaubte das nur Rasputin seinem Sohn Alexei vor einem frühen Tod infolge der Bluterkrankheit bewahren konnte.

Stolypin, welcher im Jahr 1910 Rasputin aus St. Petersburg ausweisen wollte und deshalb ein Gespräch mit ihm hatte, beschrieb seinen Eindruck über Rasputin gegenüber dem späteren Parlamentspräsidenten Rodsjanko so: "Ich spürte eine unheimliche Abneigung in mir aufkommen. Dieser Mann hatte eine gewaltige magnetische Kraft und löste in mir eine starke Gemütsbewegung aus, und sei es eine des Widerwillens."

Am 29. August 1911 soll Rasputin als die Kutsche Stolypins vorbeifuhr, in anwesenheit des Zaren und am ganzen Körper zitternd, auf Stolypin gedeutet und ausgerufen haben: "Der Tod! Ich sehe den Tod hinter ihm! Etwas schreckliches wird passieren."

Die Kritiker Rasputins sahen darin aber kein Zeichen der Hellsichtigkeit, sondern glaubten sich hierin bestätigt, dass Rasputin ein Mitwisser beim Mord an seinem stärksten Kritiker war.

Themenkomplex[]


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Anastasia


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