Verschwörungstheorien Wiki
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Der Spitzel ist ein - in der Regel negativ belegter - Ausdruck für eine Art von Spion auf niederer gesellschaftlicher Ebene bzw. nicht in Ausübung einer amtlichen Funktion.

Begriffsherkunft[]

Im Mittelalter waren die volkstümlich als "Spitzel" (Schornsteinfeger) bezeichneten kleinen Menschen, meist sogar Kinder, darauf angewiesen, für einen sehr geringen Lohn in den engen offenen Kaminen nach oben zu klettern, um Verstopfungen und Rußablagerungen mit dem "Schultereisen" abzukratzen. Sie bekamen auch nur dann ihren Lohn, wenn sie als Beweis ihrer erfolgreichen Tätigkeit aus dem "Spitzel", d.h. dem Dachfirst, herauswinkten.

Zu dieser Zeit war "Spitzel" noch eine volkstümlich übliche Bezeichnung für dieses Gewerk. Während sie im Kamin waren oder aus dem "Spitzel" schauten, hatten sie auch einen guten Blick hinter die vier Wände oder auf die Höfe der Familien. So verdienten sie sich gelegentlich etwas dazu, indem sie der Obrigkeit ihre Beobachtungen berichteten. Die jeweiligen Obrigkeiten bauten die Eignung dieses Gewerks für die "verdeckte Ermittlung" aus und verlangten von ihnen immer mehr Informationen über Ketzer, Hexen, Geisterbeschwörungen oder Wilderei, aber auch darüber, ob z. B. "illegal" Schweine geschlachtet wurden, was sich in den Häusern abspielte und vieles mehr.

Damit die "Spitzel" nicht immer mit jeder Botschaft zur Obrigkeit laufen mussten, vereinbarten sie Zeichen, die mit den sowieso schmutzigen Händen an die Hauswand gemalt wurden. So entstand das sprichwörtliche "Anschwärzen".

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